Angemeldet & unangemeldet
Corona: Erneut „Spaziergänge“ und Demos in der Region

27.12.2021 | Stand 23.09.2023, 18:33 Uhr

−Symbolbild: dpa

Auch am Montagabend gingen etliche Menschen in Deutschland auf die Straße gegen die Corona-Maßnahmen. Auch in Südostbayern - angemeldet und unangemeldet.



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In Deggendorf zum Beispiel versuchten zwischenzeitlich rund 300 Personen unangemeldet einen „Corona-Spaziergang“ durchzuführen. Nachdem sich laut Polizei einige Teilnehmer zu einem Zug formieren wollten, unterbanden die Einsatzkräfte einen Aufzug konsequent. Den „Corona-Spaziergängen“ hatte die Stadt Deggendorf eigentlich erst vergangene Woche einen Riegel vorgeschoben. Versammlungen unter freiem Himmel im Landkreis Deggendorf sind seither ausschließlich ortsfest zulässig sind. Das hatte die Maßnahmen-Gegner jedoch auch an Weihnachten nicht von einer unangemeldeten Versammlung abgehalten.

Auch in Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau) machten sich „Spaziergänger“ auf den Weg. Ab etwa 18 Uhr versammelten sich rund 230 Personen, wie die Polizei auf Nachfrage der PNP bestätigte. Sie „spazierten“ lediglich, deshalb ohne Anmeldung. Dabei seien sie auf den Gehwegen geblieben und hätten den Verkehr nicht behindert. Transparente gab es keine.

750 Corona-Gegner in Straubing

Auch in Straubing gingen zahlreiche Menschen auf die Straße. Dort waren es sogar 750 Personen. Diese Veranstaltung allerdings war angemeldet. Laut Polizei verlief der Spaziergang weitestgehend störungsfrei, doch kam es am Rande zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. Eine Person wurde leicht verletzt.

Ebenfalls angemeldet war der Protestmarsch in Vilshofen (Landkreis Passau). Dort trafen sich rund 390 Menschen. Die Demonstration verlief laut Polizei friedlich. In Passau versammelten sich diesmal nur 15 bis 20 Menschen am Klostergarten, wie die Polizei auf Nachfrage berichtet. Sie hätten ihre Runde um den Klostergarten als „Spaziergang“ durchgeführt.

Demonstrationen auch im Rest von Deutschland

Im Rest von Deutschland gingen am Montagabend Tausende auf die Straßen. In Schwerin versammelten sich am Montagabend trotz Kälte und glatten Wegen nach Polizeiangaben etwa 2700 Menschen, in Rostock mehrere Tausend Demonstranten. In Ravensburg in Baden-Württemberg sprach die Polizei von mehreren Hundert Teilnehmern, auch in Mannheim und Pforzheim gab es Demonstrationen. In Freiberg in Sachsen gingen mehrere Hundert Menschen in verschiedenen Gruppierungen auf die Straße. In Bautzen wollten Einsatzkräfte nach Polizeiangaben einen Aufzug stoppen. Dabei seien sie „massiv“ mit Feuerwerkskörpern und Flaschen beworfen worden, schrieb die Polizei auf Twitter. Im Leipziger Stadtteil Engelsdorf sei ein Aufzug mit 250 Personen gestoppt worden, sagte ein Sprecher der dortigen Polizei. Allein im Raum Leipzig und in Nordsachsen hatte es demnach rund 30 Aufrufe zu Corona-Protesten gegeben.

Erst am Sonntag war es in Schweinfurt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen bei Corona-Protesten gekommen, bei denen auch ein vierjähriges Kind verletzt wurde, als seine Mutter eine Absperrung durchbrechen wollte.

− dpa/pnp